Bereits zum 11. Mal findet die German Superyacht Conference (GSC) in diesem Jahr im Hotel Hafen Hamburg statt. Der Kongress des Magazins BOOTE EXCLUSIV aus dem Delius Klasing Verlag ermöglicht Austausch und Vernetzung innerhalb der Branche und bietet ein abwechslungsreiches Programm mit internationalen Top-Referenten zu aktuellen Trends und Themen rund um die Megayacht-Szene. Ein Überblick über die diesjährigen Referenten und Vorträge:
Den wichtigsten Vertreter der Yachtdesign-Gilde zum Vater gehabt zu haben, hielt Dickie Bannenberg nicht davon ab, im gleichen Fachgebiet zu arbeiten und gemeinsam mit Simon Rowell das Studio Bannenberg & Rowell zu gründen. Aktuell schwimmen rund 30 Yachten, an denen das Londoner Kreativteam mitgearbeitet hat. Zu den bekanntesten Yachten der Referenzliste zählen die 70-Meter-Feadship JOY und die 87 Meter lange AVANTAGE aus Lürssen-Hallen. Doch in ihrem Vortrag geht es nicht um Yachten, die bereits schwimmen, sondern um eine Yacht, die hoffentlich bald schwimmt. Es geht um das „National Flagship SIGNAL“ des Vereinigten Königreiches, das als schwimmender Botschafter den britischen Erfindungsreichtum, das kulturelle Erbe, innovative Technik und den britischen Unternehmergeist weltweit präsentieren sollte. Dickie Bannenberg und Simon Rowell gehören zu den federführenden Designern und sie verraten, wie es zu diesem spannenden Projekt kam, warum es kürzlich von der aktuellen Regierung auf Eis gelegt wurde und ob es wieder aufgetaut wird.
Dr. Tim Schommer und Dr. Volker Lücke
Wohl kaum jemand kennt die Sorgen und Probleme von Yachteignern aber auch von Werften und Zulieferbetrieben so im Detail, wie die beiden auf Yachtrecht spezialisierten Anwälte Dr. Tim Schommer und Dr. Volker Lücke aus Hamburg. Sie betreuen mit ihrer Kanzlei Clyde & Co und seit mehr als 18 Jahren Yachtmandate aus dem In- und Ausland. Dabei geht es um Beratung während der Planungs- und Bauphase, sowie um konkrete Rechtsfragen bei An- und Verkauf, Yachtbetrieb oder Versicherung. Seit Ende Februar letzten Jahren ist noch ein weiteres Fachgebiet hinzugekommen: Sanktionsrecht. Wie verhalten sich Werften und Zulieferbetriebe rechtmäßig, wenn es um Vertragsabwicklungen mit Yachten geht, deren Eigner auf Sanktionslisten steht. Wie heikel und folgenschwer ein Fehler hier sein kann, werden sie im Rahmen ihres Vortrages erläutern.
Norbert Sedlacek-Koch
Norbert Sedlacek-Koch ist Abenteurer, dreimaliger Weltumsegler und Innovationstreiber. Bei der GSC steht er auf der Bühne als Gründer und Geschäftsführer seines Unternehmens, dessen Name Programm ist: Innovation Yachts. Norbert Sedlacek-Koch forscht seit vielen Jahren auf dem Gebiet des innovativen Bootsbaus und wurde für seinen Einsatz erst kürzlich, während der boot Düsseldorf, mit dem Ocean Tribute Award ausgezeichnet. Er wird über neue und recyclefähige Materialien im Yachtbau berichten und die Teilnehmenden an seiner langjährigen Expertise beim Thema Vulkanfasern teilhaben lassen. Insbesondere Zulieferbetriebe wie Innenausbauer könnten von dem aus der Natur gewonnenen Material profitieren, auch dank exzellenter Feuerfestigkeit.
Michael Schmidt
In deutschen Seglerkreisen ist Michael Schmidt aus Greifswald so etwas wie eine Legende. Als Kind baute er Optis in der Waschküche seiner Mutter, auf der Schwarz-Werft in Wedel realisierte er 1981 den legendären Admiral’s Cupper „Düsselboot“, um ein Jahr später mit „Blaupunkt“ die erste Karbonyacht in Deutschland zu segeln. Ab 1990 baute er Hanse Yachts zur zweitgrößten Yachtwerft des Landes auf, die bis zu 560 Menschen beschäftigte und auf der 1500 Yachten pro Jahr entstanden. Nach Jahren der Ruhe, gründete er im Jahr 2015 eine neue Werft: Michael Schmidt Yachtbau. Wieder in Greifswald aber mit einem neuen Fokus. Wie es dazu kam und was die Marke YYachts auszeichnet, erzählt er in seinem Vortrag. Im Anschluss daran wird Michael Schmidt im Interview mit dem BOOTE EXCLUSIV-Chefredakteur Martin Hager weitere Fragen beantworten.
Interior Panel
Sind wir mal ehrlich. Zu Objekten der Begierde werden Yachten doch erst durch ihre meist im Verborgenen liegenden Innenwelten. Stichwort Schlüssellocheffekt. Ob die Interiors mit ansteigender Yachtgröße immer prunkvoller oder in Zeiten von Yacht Offices und Dauernutzung mit der ganzen Familie unprätentiöser und pragmatischer werden, diskutieren die drei Vertreter führender Innenausstatter Kai Dittmar von Metrica, Carsten Loges von die Oldenburger und Stefan Böwer von Böwer. Martin Hager wird die Gesprächsrunde leiten.
Holger Schulze-Seeger
Gleich sein erster Yacht-Entwurf war ein Volltreffer – und das nicht nur beim Eigner, mit dem er gemeinsam mit Azure Yacht Design das Exterior von „Kenshō“ entwickelte. Es scheint, als würde die 75 Meter lange Yacht mit ihren organischen Linien und der changierenden Lackierung in den Dialog mit der Natur treten. Der Berliner Architekt rückt für Jenny Matthews nach, die erneut absagen musste – diesmal rief die „She of the Sea“-Gründerin und Nautikerin eine Anstellung auf See. Holger Schulze-Seeger erzählt die Entstehung von „Kenshō“ nach und berichtet von einem der komplexesten Bauprozesse in der Geschichte des Yachtings. Frei nach dem Motto: Während der Entstehung eines Gesamtkunstwerks ist kein Detail zu klein, um nicht beachtet zu werden.
Luca Triggiani
Der Genuese fährt seit 1999 als Yachtkapitän zur See, davon 15 Jahre für Azimut und Benetti als Werftkapitän. Derzeit hat Luca Triggiani das Kommando über die 74 Meter lange und 2022 ausgelieferte „Roe“. Nebenbei ist er verantwortlich für das Trainingsprogramm der Italian Yachtmasters Association, die er vor zehn Jahren mitgründete. Dass es sich dabei nicht um einen verstaubten Kapitänsklub handelt, zeigen die Anstrengungen der 80 Mitglieder sich auch abseits der Nautik fortzubilden: Triggiani geht es um Teambuilding, soziale Kompetenzen oder den Umgang mit dem Nachwuchs der Generationen Y und Z. Und genau darüber wird Il Capitano berichten.