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Hafenguide Dänemark und Südwestschweden
Luftbilder mit Hafenplänen von Yachthäfen und Ankerplätzen
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Die reizvollen Ostseeküsten Dänemarks mit den tief einschneidenden Buchten inklusive Limfjord und dem weit verzweigten Inselmeer gehören zu den beliebtesten Revieren deutscher Segler und Motorbootfahrer, ebenso wie der romantische Schärengarten vor der Westküste Schwedens.
Dieser neue Hafenguide stellt 415 Yachthäfen und Ankerplätze vor, jeweils mit einer Luftaufnahme sowie einem Hafenplan aus den offiziellen dänischen Seekarten mit eigezeichnetem Einfahrtskurs. Die Texte und Piktogramme informieren zu Liegeplätzen, Versorgungs- sowie Serviceeinrichtungen und geben die kulturellen, historischen und touristischen Aspekte des Reiseziels an. Dazu werden Wegpunkt, Seekarten, Internetseite, Telefonnummer und UKW-Kanal des Hafens aufgeführt.
Die Einleitung beschreibt die Wetter- sowie Strömungsverhältnisse und gibt Hinweise zu Seewetterberichten und Sicherheit. Vor den sechs Kapiteln zeigt jeweils eine Übersichtskarte die im Folgenden beschriebenen Häfen und Ankerplätze.
Weitere Hafenguide-Produkte beim Skagerrag Forlag.
- Auflage: 3., vollständig überarbeitete Auflage 2019
- Verlag: Edition Maritim
- Ausstattung: Spiralbindung mit Umschlag
- ISBN: 978-3-667-11346-7
- Seiten: 334
- Format: 22.8 x 29.8 cm
- Fotos und Abbildungen: 443
Als Seesegler bin ich schon aus Sicherheitsgründen bestrebt, meine nautische Literatur stets auf dem neuesten Stand zu halten. Deshalb habe ich mir die bisher erschienenen drei Auflagen dieses Führers jeweils kurz nach Erscheinen gekauft. Die erste Auflage 2009 war durchaus erfreulich, da sie Hafeninformationen mit – damals - mehr oder weniger aktuellen Luftaufnahmen verband. Auch für den sehr hohen Preis hatte ich Verständnins, musste man doch seinerzeit zur Anfertigung von Luftaufnahmen noch einen Heli chartern.
Mittlerweile liegt die dritte Auflage vor. Beim Auspacken fällt zunächst die reduzierte Größe auf. Hatten die Vorauflagen noch das Format 23,5x33cm, ist die dritte Auflage nur noch DIN A4, d.h. 21x29,7cm groß. Zum Umformatieren des Satzspiegels sah der Verlag allerdings keinen Anlaß; alle Abbildungen und Texte wurden einfach linear verkleinert.
Ärgerlich ist allerdings weniger die Abbildungsgröße als der Inhalt. Überaus zahlreiche, z.T. sehr grobe Fehler der Erstauflage wurden unverändert bis in die dritte Auflage weitertransportiert. Ein Beispiel: Zum dänischen Hafen von Nysted hieß es in der Auflage von 2009: “Gleich neben dem Schloß befindet sich das Automobil-Museum Aalholm, eines der größten seiner Art in Europa. In 4 großen Hallen sind ca. 200 Autos (…) ausgestellt.” Tatsächlich wurde das Museum bereits 2005 geschlossen und alle Bestände verkauft (was schon 2009 mittels einfacher Internet-Recherche einfach zu ermitteln war). Dass der Verfasser der ersten Auflage diese Recherche offensichtlich nicht für nötig hielt: ge¬schenkt, ein kleiner Fehler, kann ja mal vorkommen.
Was aber steht nun in der dritten Auflage? Antwort: genau dasselbe! Bis heute ist die entsprechende Info noch immer nicht bis zum Verfasser vorgedrungen. Und leider gilt für das ganze Werk, in dem alle Hafenbeschreibungen der Vorauflagen ohne jede Überprüung, Änderungen oder Ergänzungen Wort für Wort unverändert übernommen wurden. Irgendeine Überprüfung, ob und welche Veränderungen seit 2009 in den verschiedenen Häfen erfolgten, hat nicht stattgefunden. Das gilt nicht nur für die Beschreibungen in Textform, sondern auch für das spärliche Kartenmaterial. Obwohl sich Wassertiefen und Tiefenlinien in und vor Häfen beständig verändern, werden in der dritten Auflage weiterhin dieselben Karten und Hafenpläne wie in der Erstauflage verwendet, welche also sämtlich mindestens zwölf Jahre (!) alt sind.
Bei genauerem Betrachten stellt man ferner fest, dass – außer bei den drei Dutzend neu aufgenommenen Häfen und Ankerplätzen – in der dritten Auflage auch alle Fotografien (Luftaufnahmen) noch aus der ersten Auflage stammen. Das mag dort hinnehmbar sein, wo wenig verändert wurde. Allerdings ist es ja gerade dies, was man überprüfen will, wenn man einen solchen Führer zur Hand nimmt.
Im Hafen von Klintholm herrscht beispielsweise seit Jahren eine rege Bautätigkeit. Mehrere das Ortsbild prägende Bauwerke sind neu entstanden, andere verschwanden, und es gab auch Umbauten im Hafen selbst, wo z.B. viele der Längsseits-Liegeplätze durch Boxen ersetzt wurden. Und vor dem Hafen wurde ein riesiger Wellenbrecher gebaut. Nichts von alledem hat im dem Handbuch seinen Niederschlag gefunden. Die Luftaufnahme von Klintholm ist locker 15 Jahre alt und schon aus der Erstauflage bekannt. Im Text heißt es unverdrossen: “In der kleinen Stadt haben sie gute Einkaufsmöglichkeiten, es empfiehlt sich daher, sich hier mit Proviant zu versorgen”. In Wirklichkeit ist der einzige örtliche Supermarkt schon vor Jahren einem Brand zum Opfer gefallen und bisher nicht wieder eröffnet, und es gibt derzeit leider nur einen Minishop mit dem Sortiment eines Spätis. Der Satz “Im Hafen wird Ihnen ein Liegeplatz vom Hafenmeister zugewiesen” war falsch schon in der Erstauflage, findet sich gleichwohl unverändert auch in der aktuellen Ausgabe.
Mehr als ärgerlich, nämlich regelrecht gefährlich wird es dort, wo die Vielzahl von veralteten, Falsch- und Fehlinformationen des Führers nicht lediglich touristische Themen wie Landgang und Versorgung betreffen, sondern sicherheitsrelevante nautische Dinge.
Auch hierzu ein Beispiel: Der beliebteste, aber auch engste und am schwersten zu erreichende Hafen der Stadt Kopenhagen ist sicherlich der kanalförmige Christianshavn im Stadtinneren. Um dorthin zu kommen, muss der Segler zunächst das Hauptfahrwasser und sodann den sog. Trangraven durchqueren, was viele Jahrzehnte auch ungehindert möglich war.
Im Jahre 2014 wurde nun aber eine Radfahrer- und Fußgängerbrücke über den Trangraven in Betrieb genommen, die die Durchfahrt für alles versperrt, was größer ist als ein Kajak. Glücklicherweise handelt es sich bei der Trangraven-Brücke um eine Schwenkbrücke mit bestimmten Öffnungszeiten für Yachten. Doch all dies muss der Segler natürlich wissen, wenn er unbeschadet sein Ziel erreichen will. Eine größere Yacht, die bei unsichtigem Wetter und viel Wind aus dem Hauptfahrwasser in den Trangraven einfährt, kann durchaus in echte Schwierigkeiten kommen, wenn sie sich unversehens einer geschlossenen Brücke gegenübersieht. Geht es nach dem hier besprochenen “Hafenguide”, dann existiert die Transgraven-Bro überhaupt nicht: Im Text (S. 240) wird sie nicht erwähnt, und die Luftaufnahme stammt auch hier aus der Erstauflage, also einer Zeit vor Errichtung der Brücke. Die Aufnahme zeigt den Trangraven ohne die Brücke!!! Einen Hafenführer in dieser Form auf den Markt zu bringen, ist nicht nur dreist und sinnlos, sondern grenzt geradezu an fahrlässige Körperverletzung.
Der Delius-Klasing Verlag bezeichnet das Werk auf Amazon wörtlich als “3. vollständig überarbeitete Auflage”. Das ist gelinde gesagt eine grobe Täuschung. Die hier besprochene Ausgabe ist weder vollständig noch überhaupt bearbeitet. Zu geschätzt 80% besteht die gesamte Darstellung, also sämtlicher Text, sämtliche Zeichnungen und Pläne und alle Fotos, aus einer bloßen Kopie der Ausgabe von 2009 in verkleinertem Format. Für einen Hafenführer, auf den sich Seefahrer in Sicherheitsfragen verlassen können müssen, ist das ein Unding. Das Machwerk gehört in die Tonne. Geradezu unverschämt ist es, für die bloße Kopie eines völlig veralteten und schon in seiner Ursprungsfassung grob fehlerhaften Hafenführers in billiger Ringbuchheftung fast siebzig Euro zu verlangen. Es ist eine Schande für den Autor und den Delius-Klasing-Verlag samt seiner – anscheinend nicht existierenden – Lektoren.
Sehr geehrter Dr. Selling, vielen Dank für Ihre ausführliche Bewertung unseres Hafenguides. Für uns als Verlag ist Ihre Meinung als Leser und Nutzer besonders wichtig, um auf Schwachstellen hingewiesen zu werden. In diesem speziellen Fall haben wir den Titel eingekauft und nicht selbst recherchiert. Damit sind wir abhängig wann der Originalverlag eine Aktualisierung vornimmt. Wir werden die von Ihnen angemerkten Punkte an den Lizenzgeber weiterleiten und hoffen, dass in der nächsten Auflage die Fehler korriert werden. Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.
Das Online-Team von Delius-Klasing